Canon 6D – das könnte was für mich sein

Der Fotofabrikant meines Vertrauens Canon hat pünktlich zur Photokina eine neue Vollformat-Kamera vorgestellt: die Canon EOS 6D. Ich bin schon länger drauf und dran, in den Vollformat-Sektor zu wechseln. Und der Preis der neuen Spiegelreflex lässt mein Herz höher schlagen.

Eigentlich kann ich gar nicht klagen: Seit drei Jahren ist die Canon EOS 7D mein zuverlässiges Arbeitstier. Noch nie hat mich die Spiegelreflex in Stich gelassen. Die Spezifikationen waren vor drei Jahren genau das, was ich benötigte. Darüber habe ich bereits in einem Erfahrungsbericht geschrieben.

Nun besitzt die 7D aber einen Crop-Sensor. Als ich mir die Kamera vor drei Jahren zulegte, besaß ich zahlreiche Objektive, mit denen ich an Vollformat-Kameras Probleme bekommen hätte. Daher und auch wegen des Preises habe ich mich damals für die 7D und gegen die damals fast zeitgleich vorgestellte 5 D Mark II entschieden.

Drei Jahre später haben sich Anspruch und Objektivpark gewandelt. Die Kit-Objektive 18-55 mm und 55-200 mm habe ich verkauft beziehungsweise „archiviert“. Mein aktuelles Lieblingsobjektiv ist das Canon EF 24-105mm 1:4,0 L IS. Das ist ein Arbeitstier, was eigentlich an eine Vollformat-Kamera gehört.

Außerdem hat sich mein Arbeitsbereich von der Reportage- beziehungsweise journalistischen Fotografie auf die Hochzeits- und Porträtfotografie verlagert. Und da sind mir stimmungsvolle Eindrücke mit „weichem“, verschwommenen Hintergrund sehr wichtig. Das ist leider mit Objektiven mit einer maximalen Blende von f/4 an einer Crop-Kamera nur schwer möglich. Ohne hier auf detaillierte, technische Erläuterungen einzugehen: Mit einer Vollformat-Kamera klappt das einfach besser. Schärfebereiche lassen sich einfach viel besser steuern.

Außerdem sind Vollformat-Kameras im hohen ISO-Bereich einfach besser. Da ich gerne mit wenig Licht viel Stimmung einfangen möchte, komme ich mit meiner 7D schon an Grenzen. Und verrauschte Bilder kann ich meinen Kunden nicht anbieten. Das mag vielleicht für Tageszeitungen gehen, für die ich früher gearbeitet habe. Aber Hochzeitspaaren möchte man dies nicht zumuten.

Nun aber zur neuen 6D: Warum könnte das Ding was für meine Fototasche sein?

Als Canon vor ein paar Monaten die Canon EOS 5D Mark III vorstellte, leuchteten meine Auge. Doch die schloss ich gleich wieder, als ich den Preis sah: 3300 Euro sollte dafür auf den Tisch gelegt werden. Im Vergleich zur Mark II, die mit rund 2000 Euro ins Rennen ging, ist das ein gewaltiger Sprung nach Oben. Nein, danke!

Und nun kommt die Canon EOS 6D für rund 2000 Euro daher. Das klingt doch attraktiv für eine Vollformat-Kamera. Und die Spezifikationen überzeugen auch durchaus:

  • 20,2 Megapixel Vollformat-Sensor
Da braucht man kein Wort drüber verlieren. Das passt an Auflösung. Noch mehr Megapixel würden die Dateien – ich arbeite ausschließlich mit RAW-Daten – nur zu groß werden lassen.
  • Robuste, leichte Bauweise
Sehr schön, da ich viel unterwegs bin mit der Kamera. Und wenn ich 8 Stunden Hochzeiten fotografiere, freue ich mich über jedes eingesparte Gramm.
  • Maximale ISO-Empfindlichkeit 25.600 (erweiterbar auf bis zu ISO 102.400)
Klingt gut. Ich würde aber gerne einige Testbilder im High-ISO-Bereich sehen, um die Lichtempfindlichkeit beurteilen zu können.
  • 11-Punkt-AF empfindlich bis -3 LW
Da ist die 7D mit 19 Messpunkten besser. Auch hat die 6D nur einen Kreuzsensor in der Mitte. Das ist vielleicht ein kleiner Minuspunkt. Doch wenn der Autofokus auch bei drei Blenden Unterbelichtung (-3 LW) sitzt, wiegt das wieder das Minus auf.
  • GPS zur Aufzeichnung der Standortdaten
Das ist neu und sehr interessant. Gerne nutze ich für längere Foto-Safaris einen GPS-Tracker als App in meinem iPhone. Nun soll das in die Kamera integriert sein – umso besser.
  • Datentransfer und Steuerung per WLAN
Klingt interessant. Man darf auf die Geschwindigkeit gespannt sein.
  • Full-HD-Videoaufzeichnung
Das ist Standard. Da ich verhältnismäßig wenig Videos mache, brauche ich die Full-HD-Funktion nur bedingt.


Fazit

Die 6D bietet ein interessantes Preis-Leistung-Angebot. Ich werde mir die Kamera auf jeden Fall näher anschauen, sobald sie auf dem Markt ist. Der Startpreis von rund 2000 Euro wird garantiert noch sinken. Auf jeden Fall werde ich aber mein Arbeitstier 7D behalten. Als Team – 7D und 6D – ist Canon für mich dann unschlagbar. Und ein Wechsel auf Nikon – auch wenn die Nikon D600 sehr interessant ist – kommt für mich weiterhin nicht in Betracht.

 

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