Haken dran und Blick voraus – das war 2013
2013, was das ein tolles, ereignisreiches, aber auch anstrengendes Jahr. Noch nie habe ich so viel geknipst, noch nie habe ich in einem Jahr so viele liebevolle, witzige, interessante, sympathische und inspirierende Menschen kennengelernt. Das Jahr ist einen Rückblick wert.
Januar
Das Jahr begann im Januar relativ ruhig. Neben ein paar kleinen Auftragsarbeiten, widmete ich erstmals der neuen Idee: in Kooperation mit einer befreundeten Fotografin und dem Lokalmagazin „Der LOHNER“ ein Buch über meine Heimatstadt „Lohne“ herauszubringen. Es sollte das Leben in der Kleinstadt rund um die Uhr abbilden. Der Arbeitstitel: Lohne24. Leider blieb im Rest Jahres zu wenig Zeit für das Projekt. Die Erscheinung ist zunächst verschoben. Nichts desto trotz habe ich bereits die ersten Aufnahmen für dieses Projekt im Kasten. Bei der Feuerwehr Lohne habe ich die Jungs während der Einsatzfahrt beim Ausrüsten mit Atemschutzgeräten fotografiert.
Februar
Die Hochzeitssaison startete 2013 sehr früh und dazu noch mit einer Besonderheit: Ich fotografierte bei Eiseskälte am 20. Februar eine Goldene Hochzeit in Lohne. Ich bin ja bei der Annahme von Goldenen Hochzeiten eher zurückhalten. Viele ältere Ehepaare sind im Gegensatz zu frisch Vermählten sehr zurückhaltend und schüchtern, nicht selten sogar etwas stur. Aber mit Ingrid und Gerhard habe ich eine wirklich symphatisches, offenherziges und liebes Goldpaar vor die Linse bekommen. Und die Anspannung vor dem Shooting war mit einer Flasche Sekt schnell verschwunden.
Eine freie Arbeit habe ich auch noch gemacht. Ich durfte die Basketball der Magic Laiens Lohne beim Training fotografieren. Die Bildserie erschien dann mit meinem Text in der Mai-Ausgabe des LOHNERs. Außerdem habe ich einen Teil der Serie auch hier im Blog veröffentlicht.
März
Die Monate Februar und vor allem der März sind die Zeit, in denen ich die meisten Fotojobs für den Sommer und Herbst einfahre. So lernte ich viele Paare in dieser Zeit kennen und verabredete die Begleitung ihre Familienfeiern und vornehmlich Hochzeiten.
Ansonsten blieb Zeit für Experimente, freie Arbeiten und das Bloggen. So habe ich einen Artikel über die Lebensphasen eines Fotografen philosophiert und beschrieben, wie meine Frau einen Beanbag als Stativ-Ersatz gefertigt hat.
Einen Termin der schönen Sorte hatte ich Ende März in der Aula des Lohner Gymnasiums. Dort lud die Stadtkapelle zum Konzert, das ich fotografisch begleitet, und später auch darüber berichtet habe.
April
Eines der witziges und beeindruckendsten freien Arbeiten habe ich im April im Dinklager Burgwald absolviert. Wie schon im Vorjahr haben mich die Strongman-Runner aus Lohne gebeten, sie bei ihrem Abschlusstraining „in der Wildnis“ zu fotografieren. Sie sprangen über Baumstämme, rannten über Feldwege und schwammen durch eiskalte Bäche. Die Bilder vom Training habe ich im Blog veröffentlicht. Es war übrigens einer der erfolgreichsten Blogpost des Jahres, da er auch auf der offiziellen Seite des Fisherman’s Friend Strongmanrun verlinkt wurde.
Hängen geblieben aus dem April ist auch der urkomische Auftritt des Comedians Dave Davis – alias Motombo – auf dem Schützenplatz in Lohne. Ich saß in der ersten Reihe und habe Bilder für den LOHNER gemacht. Der Komiker nahm mein Auftritt mit der dicken Kamera übrigens zum Anlass, ein paar Witzchen über Journalisten und Fotografen zu machen. Ich halte da den Mitmachstuhl erwischt. Nicht schlimm. Dafür gab es tolle Bilder, die auf der Webseite des LOHNERs regen Anklang fanden.
Mai
Im Mai nahm die Hochzeitssaison richtig Fahrt auf. Gleich zu Beginn des Wonnemonats fotografierte ich die stimmungsvolle Hochzeit von Antje und Christoph in Dinklage. Eine Auswahl der Bilder gibt es auf meiner Portfolio-Seite. Zwei weitere Silberhochzeiten und viele kleinere Jobs raubten mir die Zeit und die Muße für Blog-Artikel. Und so blieb der Lobgesang auf den Relaunch der Fotoplattform Flickr lange der letzte echte Blogartikel.
Juni
Der Juni begann mit einem sehr guten und ergebnisreichem Workshop im Museumsdorf in Cloppenburg. Dort hatte der Fotohändler meines Vertrauens Foto Erhardt zum Porträtshooting geladen und das Modell Janin mitgebracht. Da ich leider erst spät zum Bearbeiten der Bilder kam, habe ich die Ergebnisse erst in einem Blogpost im Oktober hier veröffentlicht und auch einige Aufnahmen auf meine Portfolio-Seite gestellt.
Die Flutkatastrophe an der Elbe beherrschte im Juni lange die Medienlandschaft. Als freiwilliger Feuerwehrmann war auch ich gefordert, in den betroffenen Gebieten zu helfen. Ich habe zwar nicht meine Kameraausrüstung mitgeschleppt, aber ein paar Aufnahmen per iPhone mit nach Hause genommen. Zum Glück war das Schlimmste bereits überstanden, als wir in den Einsatz kamen.
Ende Juni wurde das Wetter leider nicht besser. So habe ich die fünfte Hochzeit des Jahres im Regen fotografiert. Mit Marina und Timo hatte ich aber ein geduldsames und sehr sympathisches Paar vor der Kamera, die auch allerdings nach dem Shooting durchgefroren waren. Die Feier war dafür grandios. Eine Auswahl der Bilder gibt es auf meiner Portfolio-Seite.
Juli
Für den Juli 2013 gibt es auf meinem Rechner nur zwei Ordner von zwei Hochzeiten. Dafür sind darin aber über 1500 Bilder. Zeit für neue Blogartikel gab es keine. Dennoch verzeichnete der Juli einen neuen Besucherrekord. Ein eineinhalb Jahre alter Artikel über ein Datenleck bei tintencenter.com erhielt durch eine neue undichte Stelle und Versäumnisse in der Unternehmenskommunikation neue Brisanz. Mein Blog wurde zur Plattform genervter Kunden, die falsche Bestellbestätigungen und Rechnungen erhielten.
Gleich zu Monatsbeginn war ich für die Hochzeit von Jessica und Markus in Lohne beziehungsweise Vechta gebucht. Die beiden sind ein wirklich liebevolles Paar und so war auch die ganze Hochzeit sehr rührend. Als Fotograf war ich sogar Teil eines Spielchens bei der Feier. Das hatte ich auch so noch nicht erlebt.
Unvergesslich bleibt auch die deutsch-österreichische Hochzeit in Vechta Ende Juli. Der Südoldenburger Dirk traute sich mit der Tirolerin Karin. Es kam zwar nicht zum Zusammenprall zweier Kulturen, aber die Hochzeit hatte eine gute Mischung als solider norddeutscher Feier und lebensfroher Party made in Austria.
August
Für die Opfer der Flutkatastrophe an den deutschen Flüssen veranstaltete die Stadt Lohne auf der Freilichtbühne Anfang August eine Benefiz-Gala mit Musical-Stars. Ich habe die Gala fotografiert und einen Backstage-Bericht für den LOHNER verfasst.
Am Tag nach der Gala ging es in den Kreis Cloppenburg zur Hochzeit von Anne und Bernd in Bevern. Selten habe ich ein netteres, offenes und lustigeres Hochzeitspaar fotografiert wie die beiden. Die Freunde und Familien schlossen mich und meiner Frau, die mich ausnahmsweise begleitete, sofort in ihr Herz und mit dem DJ „Mr. Beat“ habe ich dann gleich Freundschaft geschlossen. Man trifft sich ja mindestens zweimal.
Denn schon Ende August war ich wieder Wingman des DJs „Mr. Beat“. Diesmal fotografierte ich die Hochzeit von Anette und Thomas in Rechterfeld im Kreis Vechta. Hier schossen wir witzige Bilder in den Kulissen des örtlichen Laientheaters, das sich in einer Fachwerkscheune befand. Die anschließende Feier war fantastisch. Familie, Freunde, Fußballkumpel, Trauzeugen, einfach alle, verschafften den beiden eine unvergessliche Hochzeit.
September
Im September habe ich bewusst eine kleinen Knipspause eingelegt. Zum einen, weil ich anderweitig beruflich stark eingebunden war, zum anderen weil die eigene Hochzeit geplant werden musste. Dennoch blieb die Kamera nicht im Koffer. Als das Dreigestirn vom Dinklager Carnevalsclub zum Porträtsshooting in den Burgwald baten, konnte ich unmöglich ablehnen. Schließlich sind es Feuerwehrkameraden.
Oktober
Kurz nach der eigenen, tanzte ich schon wieder auf einer anderen Hochzeit. Aber diesmal mit Kamera und beruflich. Die Hochzeit von Dörthe und Ralf in Vechta war nahezu perfekt. Ein tolles Brautpaar, eine extrem sympathische Familie, eine ergreifende Zeremonie und grandiose Location und eine geniale Party auf dem Hof Bullmühle in Visbek. Nur das Wetter wollte an diesem Oktober-Tag nicht so recht mitspielen. Zwar konnte einige Freiluftbilder gemacht werden. Doch das Shooting verlegten wir alsbald ins Innere des Museums im Zeughaus. In der Ausstellung befinden sich neben einer alten Gefängniszelle zahlreiche interessante Exponate, die wir zu Requisiten der Fotoaufnahmen machten. Eine tolle Hochzeit.
Am letzten Sonntag im Oktober steht in Lohne das traditionelle Lichterfeld im Stadtpark auf dem Programm. Ich war mit der Kamera dort und habe einige – wie ich finden – schöne Farb- und Wasserspiele festgehalten.
November
Von wegen die Hochzeitssaison geht nur von Mai bis September: Der November hielt noch eine weitere tolle fotografische Herausforderung für mich parat: Die Hochzeit von Ann-Christin und Stefan in Vechta. Beim Shooting im Garten der Brauteltern fehlten eigentlich nur die Blätter an den Bäumen, ansonsten ließen sich trotz feucht-kaltem Wetter viele schöne Motive auf den Kamerasensor bannen. Die Hochzeit war durchgeplant und designed bis zum letzten Kronleuchter und war entsprechend gelungen. Die beiden schwerst Verliebten machten es der Feiergesellschaft durch ihre positive Ausstrahlung sehr leicht, in Stimmung zu kommen. Der Tag war wirklich gelungen.
Im November habe ich auch die für bewegendste Familiengeschichte des Jahres für den LOHNER aufgeschrieben. In einem Porträt habe ich Lara Hüdepohl und ihre Familie aus Lohne vorgestellt. Die erst zehn Jahre alte Lara hat einen bösartigen Krebs in ihrem Bein erfolgreich bekämpft. Der Weichteiltumor konnte entfernt und das Bein der leidenschaftlichen Sportakrobatin gerettet werden. Lara und ihre Familie wurde während der Zeit der Therapie Teil des beeindruckenden Fotoprojekts „Flugkraft“. Die ganze Geschichte und was hinter „Flugkraft“ steckt, steht in der Dezember-Ausgabe des LOHNERs.
Dezember
Und auch im Dezember war die Hochzeitssaion noch nicht beendet. Es wurde ruhiger, aber nicht schlechter. Die standesamtliche Hochzeit von Silvia und Michael in Lohne war ein letzter Höhepunkt eines ereignisreichen Jahres. Es war einfach sehr locker und unverkrampft, die beiden und ihre Familie vor der Kamera zu haben. Der Trauung im Haus Uptmoor folgte ein schöner Empfang unzähliger Freunde und Verwandte auf dem Marktplatz. Wegen des recht kühlen und nassen Wetters verlegten wir das Shooting ins Industriemuseum. Historische Exponate, gemütliche Ecken, aber auch viel Stahl und Beton boten abwechslungsreiche Kulissen für das Familien- und Brautshooting.
Zum Abschluss des Jahres gibt es noch Nachwuchs in meiner fotografischen Familie: Das Christkind hat mir die Olympus E-M5 OM-D unter den Tannenbaum gelegt. Mit der Systemkamera und dem Olympus M.ZUIKO Objektiv 17mm 1:1.8 habe ich bereits erste Aufnahmen gemacht. Bildstabilisator in der Kamera und die hohe Lichtstärke dieses genialen Objektivs lassen großartige Nachtaufnahmen zu. Das Lohner Rathaus kam mir dabei als eines der ersten Motive vor die Linse.
Ausblick 2014
Im Grunde könnte das Jahr 2014 nahtlos an das alte Jahr anschließen. Die ersten Fotojobs sind bereits eingetütet. Auf die nächsten Anfragen für sommerliche Hochzeiten bin ich gespannt. Ich freue mich wieder auf Anlässe, bei denen ich neue Leute kennenlerne und neue Orte sehe. Die Herausforderung reizt mich.
Dennoch möchte ich 2014 mehr noch als 2013 Zeit für freie, individuelle Arbeiten finden. Das Projekt „Lohne24“ ist nicht vom Tisch und wird garantiert neue Belebung finden. Weitere Projekte, wie eine ansprechende fotografische Darstellung meiner Heimat, stehen in den Startlöchern. Mal sehen, wie viel Zeit bleibt.
Was auf jeden Fall mehr als 2013 sein wird, ist das Reisen. Im ablaufenden Jahr bin ich fast gar nicht weiter rausgekommen als Hamburg oder das Ruhrgebiet. Das soll sich im nächsten Jahr ändern. Schließlich ist die Welt voller toller Menschen und Motive. Ich freu mich darauf. Ich freue mich auf 2014. In diesem Sinne:
Haken dran und Blick voraus!